Neue Publikation der AG Public Reporting untersucht das Nutzungsverhalten auf der Weissen Liste bei der Krankenhaussuche

In einem in der Zeitschrift Health Policy nun veröffentlichten Beitrag untersucht die AG Public Reporting Eigenschaften von Nutzern der Weisse Liste bei der Krankenhaussuche und deren Nutzungsverhalten. Insgesamt wurden 635 Personen befragt, die auf der WL nach einem Krankenhaus gesucht haben. Diese waren tendenziell älter, weiblich, höher gebildet und wiesen einen niedrigeren Gesundheitsstatus auf. Drei Viertel der Befragten waren entweder Patienten selbst oder deren Angehörige. 84% vermuteten des Weiteren große Unterschiede in der Versorgungsqualität von Krankenhäusern. Als bedeutsamte Kriterien für die Krankenhauswahl ergaben sich Informationen zur Patientensicherheit & Hygiene sowie zur Fallzahl; Patientenzufriedenheit und Entfernung spielten eine geringe Rolle. Die Verständlichkeit der WL ist relativ hoch, ca. 80% konnten das jeweils beste Krankenhaus identifizieren. Mit steigender Komplexität (d.h. Anzahl der Kliniken) nahm die Qualität der Krankenhauswahlentscheidung signifikant ab, die Möglichkeit des Tailoring hatte keinen Einfluss auf die Entscheidungsqualität. Als zentrale Handlungsempfehlung des Beitrags formulierten die Autoren der AG Public Reporting, dass mehr Mühen in die Reduzierung der Komplexität der Darstellung bzw. Informationsaufbereitung investiert werden sollte.

Wir gratulieren…

Benjamin Kolb zum erfolgreichen Abschluss seiner Promotion. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule Hannover beschäftigte er sich in den vergangenen Jahren intensiv mit der Sicht niedergelassener Ärzte auf das Public Reporting und die Relevanz von Qualitätsdaten für die Auswahl von Krankenhäusern. Seine Promotion zum Thema „Public Reporting von Krankenhausqualitätsdaten – Betrachtungen aus der Nutzerperspektive“ reichte er an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ein. Glücklich über den Abschluss nahm Benjamin Kolb den Doktorhut von den Kolleginnen und Kollegen in Hannover entgegen.

Nürnberger Qualitätsberichterstattung geht in die 4te Runde

Mit einer Qualitätsberichterstattung über die Kliniken im Raum Nürnberg und Umgebung soll ein Beitrag dazu geleistet werden, die Versorgungsqualität in der Region zu erhöhen. Dies soll einerseits dadurch erreicht werden, dass sich Leistungserbringer mit den Ergebnissen auseinandersetzen und mögliche Qualitätsverbesserungsprogramme umsetzen. Andererseits richtet sich die Berichterstattung an Patienten. Betrachtet man Kriterien für die Krankenhauswahl, so spielen medizinische Behandlungsergebnisse eine zentrale Rolle und Qualitätsvergleiche von Kliniken werden für sinnvoll erachtet. Allerdings trauen es sich die wenigsten Patienten zu, die medizinische Qualität einer Krankenhausbehandlung selbst beurteilen zu können. Schließlich kommt der dritten Adressatengruppe der Berichterstattung, den niedergelassenen Ärzten, eine zentrale Rolle zu; Patienten messen der Meinung des Haus- oder Facharztes für die Wahl einer Klinik eine herausragende Rolle bei und wünschen sich hier ausführliche Erläuterungen zu den Qualitätsmerkmalen einer Klinik. Die Berichterstattung soll zur Unterstützung dieses Dialoges einen sinnvollen Beitrag leisten.

Ende Mai geht die Berichterstattung in der Nürnberger Zeitung in die vierte Runde. Zu vierzehn unterschiedlichen Leistungsbereichen werden die Qualitätsergebnisse im wöchentlichen Turnus veröffentlicht. Ein aktueller Bericht zu einer derzeitigen Forschungsstudie ist hier abrufbar.

28. Reha-Kolloquium, Berlin

Vom 15. bis 17.04.2019 fand in Berlin das 28.Reha-Kolloquium statt. Der Kongress wurde vom Rehabilitationswissenschaftlichen Bereich der Deutschen Rentenversicherung Bund organisiert. Die Veranstaltung ist das bedeutendste Forum für praxisrelevante Ergebnisse zur medizinischen und beruflichen Rehabilitation in Deutschland. Felix Hopf präsentierte für die Arbeitsgemeinschaft Public Reporting erste Ergebnisse für das durch die DRV Bund finanzierte Drittmittelprojekt „ZURESO“ – Zufriedenheit von Rehabilitanden in Erfahrungsberichten der sozialen Medien.

International Forum on Quality and Safety in Healthcare

The International Forum on Quality and Safety in Healthcare is one of the world’s largest conferences for healthcare professionals committed to improving patient care and safety. In March, over 3,400 healthcare improvers gathered in Glasgow to connect and to dicuss their achievements and their vision for improving healthcare across the world. We presented results of a social media analysis of narratives from Total Hip Arthroplasty (THA) patients. See poster.

Hospital Rating Websites Have the Potential to Inform Quality Management for Patients after Total Hip Arthroplasty

Ergebnisse des Masterprojektes auf dem AGENS Methodenworkshop vorgestellt

Studierende des dritten Semesters im Masterstudiengang Medizinisches Informationsmanagement stellten die Projektergebnisse des vergangenen Wintersemesters am 28. Februar 2019 im Rahmen des AGENS Methodenworkshops in Magdeburg vor. In der Session „weitere Datenquellen“ präsentierten Melanie Müller und Jana Lühr stellvertretend für die Projektmitglieder die Ergebnisse zur Forschungsfrage:

Warum Rehabilitanden onkologische Rehabilitationskliniken nicht weiterempfehlen. Eine Social Media Analyse. (Haverkamp G, Lindemann M, Lühr J, Müller M, Roswora S, Ziesenis P, Hopf F, Patzelt C, Frömke C, Sander U)

Ausgewertet wurden Themen mit negativer Valenz basierend auf einer qualitativen Inhaltsanalyse von Rehabilitanden-Erfahrungsberichten auf dem Vergleichsportal Klinikbewertungen.de (geschichtete Zufallsstichprobe). Die Assoziationen zwischen negativen Aussagen und Nicht-Weiterempfehlung/Unzufriedenheit wurden mittels Chi-Quadrat-Test/Fishers exaktem Test untersucht und grafisch mittels Forest-Plots zusammengefasst.

Posterpräsentation und Workshop auf dem Digitalgipfel Gesundheit

Am 28. November fand der 2. Niedersächsische Digitalgipfel Gesundheit auf dem Expo Plaza der Hochschule Hannover statt. Unsere aktuellen Forschungsprojekte PasoMe, ZURESO und QualiPRO stellten wir im Rahmen einer Posterpräsentation vor. Uwe Sander und Annika Schach gestalteten einen Workshop zum Thema Reputation und Patientenfeedback im Internet, welcher bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf reges Interesse traf. Eine Zusammenfassung des Digitalgipfels finden Sie im Niedersächsischen Ärzteblatt 01/2019 und in einem Video der Ärztekammer Niedersachsen sowie in der Pressemitteilung der Hochschule.

Projektförderung durch den Innovationsfonds

Das Projekt “Qualitätstransparenz in der Hüftendoprothetik durch Patient Reported Outcomes (QualiPRO)” wurde vom Innovationsfonds im Themenfeld “Nachhaltige Qualitätsförderung” zur Förderung angenommen. Projektleiter ist PD Dr. Martin Emmert (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg). Partner sind die AOK Niedersachsen, das Herzogin Elisabeth Hospital Braunschweig, die Hochschule Hannover und die Medizinische Hochschule Hannover (Annastift).

Ziel des Projektes ist es die bisher in der Qualitätssicherung zur Hüftendoprothetik fehlende Ergebnisqualität aus Patientenperspektive (Patient Reported Outcomes; PROs) zu erfassen und die Qualitätsbeurteilung von Kliniken dadurch besser nutzbar zu machen. QualiPRO untersucht deshalb (a) die Machbarkeit der sektorenübergreifenden Erhebung von PROs zur Qualitätsmessung von Kliniken sowie (b) die Akzeptanz eines um PROs erweiterten Qualitätsmodells für die Qualitätstransparenz und -sicherung.

Mit den Ergebnissen können verschiedene Verfahren der Qualitätssicherung um PROs ergänzt werden. Dies soll die Fokussierung der Leistungserbringer auf die für Patienten relevanten Versorgungsaspekte fördern. Patienten und Einweiser sollen dadurch zusätzliche geeignete Informationen für die Klinikwahl erhalten.

Die Informationen finden Sie ebenfalls hier.

Do German public reporting websites provide information that office-based physicians consider before referring patients to hospital? A four-step analysis

Der Aufsatz “Do German public reporting websites provide information that office-based physicians consider before referring patients to hospital? A four-step analysis” wurde in der Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualitätsmanagement zur Veröffentlichung angenommen.

Niedergelassene Ärzte spielen in Deutschland eine wichtige Rolle bei der Krankenhauseinweisung. Die Ärzte legen ihrer Auswahl unterschiedliche Kriterien zugrunde, die in der Literatur bereits mehrfach untersucht wurden. In unserem Aufsatz werden diese Kriterien zusammengefasst und Krankenhausvergleichsportale daraufhin überprüft, inwieweit sie diese Kriterien abbilden.

Der Artikel kann hier bestellt werden. Der Abstract ist frei verfügbar.

Projekt zur Patientenzufriedenheit in den sozialen Medien – Handlungsempfehlungen für niedersächsische Kliniken

Unter dem Kürzel „PasoMe“ startet ab September 2018 ein durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördertes Projekt zur Patientenzufriedenheit in sozialen Medien. Dieses niedersächsische Projekt wird an der Hochschule Hannover umgesetzt und steht unter der Leitung von Prof. Dr. med. Uwe Sander. Das Zentrum für Qualität und Management im Gesundheitswesen (ZQ) und die Qualitätsinitiative – Niedersächsischer Verein zur Förderung der Qualität im Gesundheitswesen e.V. (QI) beteiligen sich. Zu den Partnern gehören neben dem ZQ und der QI auch die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH und die Techniker Krankenkasse Niedersachsen.

Ziel des Projektes aus dem Kompetenzfeld eHealth ist es, soziale Medien und Vergleichsportale für die Qualitätsverbesserung und das Reputationsmarketing niedersächsischer Krankenhäuser systematisch nutzbar zu machen. Zu diesem Zweck sollen Patientenerfahrungsberichte und -bewertungen anhand quantitativer und qualitativer Methoden analysiert werden. Weiterhin sollen die erhobenen Daten mit den Befragungen von Krankenkassen verglichen und die Erkenntnisse im Anschluss durch eine Befragung von Krankenhäusern und in Expertenworkshops weiterentwickelt werden. Im Ergebnis werden Handlungsempfehlungen zur Qualitätsverbesserung und zum Reputationsmarketing (z.B. im Sinne einer Social Media Strategie) für niedersächsische Krankenhäusern entstehen. Die Laufzeit des Projektes beträgt drei Jahre und endet im Dezember 2021. Das ZQ und die QI unterstützen das Projekt vor allem bei der Diskussion der Handlungsempfehlungen sowie beim Informationsaustausch.