Vortrag auf dem 15. Deutschen Kongress für Versorgungsforschung

Im Workshop “Daten für Qualitätsreporting – Validitat und Folgen” wurde der Beitrag “Verstehen Laien Qualitätskonzepte der gesetzlichen
Qualitätssicherung? Das Beispiel risikoadjustierte Mortalität” vorgestellt und diskutiert. Qualitätsdaten sind häufig schwer verständlich und fördern deswegen die Qualitätstransparenz nicht in der erhofften Art und Weise. Der Vortrag fasste mehrere Studien zur Laienverständlicheit von Krankenhausqualität zusammen (PDF) und diskutierte Verbesserungsmöglichkeiten.

Können Arztbewertungsportale einen Beitrag zu einer verbessern Gesundheitsversorgung leisten?

Im Journal of Medical Internet Research wurden die Ergebnisse einer Befragung mit 2360 niedergelassenen Ärzten und sonstigen Leistungserbringern im ambulanten Versorgungssektor veröffentlicht. In der Studie wurde der Umgang von Ärzten mit auf Arztbewertungsportalen abgegebenen online Bewertungen untersucht; d.h. lesen Ärzte diese, nutzen Ärzte diese um ihre eigene Qualität zu verbessern? Die Studie kann hier eingesehen werden.

Studierende forschen zu Public Reporting

Abschlusspräsentation von Studierendenprojekte im Sommersemester: Im Bachelorstudiengang Medizinisches Informationsmanagement wurden die Ergebnisse zweier Projekte zum Public Reporting beim  Hüftgelenkersatz vorgestellt. Ein Projekt mit Informatikschwerpunkt beschäftigte sich mit dem Aufbau einer Datenbank zur Selektion ausgewählter Qualitätsdaten von Krankenhäusern. Im zweiten Projekt nutzten Studierende qualiative Forschungsmethoden, um das Potenzial von Patientenerfahrungsberichten für das Qualitätsmanagement von Krankenhäusern zu erschließen.

Public Reporting für die Patientensicherheit?

Die AG Public Reporting veranstaltete im April 2016 eine Workshop auf der Jahrestagung des Aktionsbündnis Patientensicherheit in Berlin. Eine zentrale Frage war, welche Rolle die öffentliche Berichterstattung über Qualitätsergebnisse von medizinischen Leistungserbringern für die Patientensicherheit spielen kann. Der Workshop stellte das Potenzial von Arztbewertungsportalen dar, zu einer Verbesserung der medizinischen Versorgung beizutragen. Für Krankenhausbewertungsportale wurde diskutiert, dass eine geringe Übereinstimmung beim Ranking von Kliniken zur Verunsicherung der Patienten führen kann. Die Projektergebnisse zur Verständlichkeit von Patientensicherheitsindikatoren für Laien zeigten auch hier Potenzial für eine Verunsicherung auf. Als Praxisbeispiel wurde die Dimension Patientensicherheit des Portals Qualitätskliniken.de erläutert, welche auf Empfehlungen der WHO und des Aktionsbündnisses Patientensicherheit basiert.

Einführung: Public Reporting für die Patientensicherheit (Referenten: Prof. Dr. Uwe Sander, Dr. Christiane Patzelt, Dr. Fatemeh Taheri, Hochschule Hannover)
Der Einfluss von online Patientenbewertungen auf die Patientenversorgung (Referent: Prof. Dr. Martin Emmert, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)
Übereinstimmung der Bewertungsergebnisse von Krankenhäusern auf Krankenhausbewertungsportalen (Referentin: Juliane Hogk, Masterstudierende im Studiengang Medizinisches Informationsmanagement, Hochschule Hannover)
Verständlichkeit von Patientensicherheitsindikatoren: Das Beispiel der risikoadjustierten Mortalität (Referent: Benjamin Kolb, Hochschule Hannover
Verbesserung der Patientensicherheit durch Public Reporting im Portal Qualitätskliniken.de (Referent: Christian Lautner, 4QD -Qualitätskliniken.de GmbH

Studie zum Textverständnis von Qualitätsvergleichen

Eine Studie zum Textverständnis von Qualitätsvergleichen auf deutschen Public Reporting Portalen wurde in der Zeitschrift Das Gesundheitswesen veröffentlicht. Ziele der Studie waren a) geeignete Methoden zur Messung der Lesbarkeit und Verständlichkeit von Qualitätsvergleichen zu Krankenhausleistungen zu identifizieren, b) verlässliche Aussagen über die Laienverständlichkeit der Texte zu erlangen, c) Optimierungsmöglichkeiten aufzuzeigen und d) Empfehlungen für gesundheitspolitische Maßnahmen abzuleiten. Eine Zusammenfassung der Methodik, Ergebnisse und Schlussfolgerungen finden Sie hier.

Welches Design ist das beste?

Eine Designanalyse und Online-Befragung von Nutzern zur Verständlichkeit von Informationen auf Krankenhausvergleichsportalen wurde im Journal of Medical Internet Research publiziert. Am Beispiel der risikoadjustierten Mortalitätsrate für Herzkatheter wurden 10 deutschen Krankenhausvergleichsportale analysiert. Forschungsfragen waren: Welche Formen der Informationspräsentation werden verwendet? Welche führen zu einem besseren Verständnis? Einen Überblick zu dieser Publikation finden Sie hier.