Hintergrund

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich in den USA, Großbritannien und anderen Industriestaaten eine öffentlichen Berichterstattung von Qualität im Gesundheitswesen entwickelt. Solche Public Reporting Instrumente informieren über die ambulante und stationäre Versorgungsqualität und sollen Patienten helfen, einen geeigneten Leistungsanbieter zu finden. Die Veröffentlichung von Daten zur Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität soll zur Transparenz im Gesundheitswesen beitragen.

Public Reporting zielt zum einen auf eine Verbesserung der Wahlentscheidung: Verschiedene Zielgruppen (Patienten, Angehörige, Ärzte etc.)  sollen in die Lage versetzt werden, Anbieter von Gesundheitsleistungen nach ihrer Qualität auszuwählen. Auf diese Weise sollen sich die Marktanteile zu Anbietern mit guter Qualität verschieben. Zum anderen sollen Leistungsanbieter die Möglichkeit haben, sich gegenseitig zu vergleichen und daraus einen Anreiz zur Qualitätsverbesserung zu ziehen.

Um erfolgreich zu sein, müssen die dargestellten Informationen auf den Public Reporting Portalen glaubwürdig und verständlich sein, eine Neuigkeit darstellen, verbreitet werden sowie anwendbar und gemäß individueller Präferenzen darstellbar sein. Zahlreiche Studien haben jedoch gezeigt, dass der bisherige Stand der Internetpräsentation von Qualitätsvergleichen im Gesundheitswesen unzureichend ist. Vor diesem Hintergrund kooperieren die Hochschule Hannover und die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in Forschungs- und Entwicklungsprojekten.

Unter Leitung von Uwe Sander und Martin Emmert werden Projekte zu folgenden Themen durchgeführt:

  • Verfügbarkeit und Darstellung von Qualitätsdaten auf Krankenhausvergleichsportalen
  • Arzt- und Krankenhaussuche
  • Arzt- und Krankenhausbewertungen
  • Rankings und Summary Scores
  • subjektive Erfahrungsberichte von Patienten
  • zielgruppenspezifische und nutzerorientierte Informationsangebote