Public Reporting für die Patientensicherheit?

Die AG Public Reporting veranstaltete im April 2016 eine Workshop auf der Jahrestagung des Aktionsbündnis Patientensicherheit in Berlin. Eine zentrale Frage war, welche Rolle die öffentliche Berichterstattung über Qualitätsergebnisse von medizinischen Leistungserbringern für die Patientensicherheit spielen kann. Der Workshop stellte das Potenzial von Arztbewertungsportalen dar, zu einer Verbesserung der medizinischen Versorgung beizutragen. Für Krankenhausbewertungsportale wurde diskutiert, dass eine geringe Übereinstimmung beim Ranking von Kliniken zur Verunsicherung der Patienten führen kann. Die Projektergebnisse zur Verständlichkeit von Patientensicherheitsindikatoren für Laien zeigten auch hier Potenzial für eine Verunsicherung auf. Als Praxisbeispiel wurde die Dimension Patientensicherheit des Portals Qualitätskliniken.de erläutert, welche auf Empfehlungen der WHO und des Aktionsbündnisses Patientensicherheit basiert.

Einführung: Public Reporting für die Patientensicherheit (Referenten: Prof. Dr. Uwe Sander, Dr. Christiane Patzelt, Dr. Fatemeh Taheri, Hochschule Hannover)
Der Einfluss von online Patientenbewertungen auf die Patientenversorgung (Referent: Prof. Dr. Martin Emmert, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)
Übereinstimmung der Bewertungsergebnisse von Krankenhäusern auf Krankenhausbewertungsportalen (Referentin: Juliane Hogk, Masterstudierende im Studiengang Medizinisches Informationsmanagement, Hochschule Hannover)
Verständlichkeit von Patientensicherheitsindikatoren: Das Beispiel der risikoadjustierten Mortalität (Referent: Benjamin Kolb, Hochschule Hannover
Verbesserung der Patientensicherheit durch Public Reporting im Portal Qualitätskliniken.de (Referent: Christian Lautner, 4QD -Qualitätskliniken.de GmbH

Studie zum Textverständnis von Qualitätsvergleichen

Eine Studie zum Textverständnis von Qualitätsvergleichen auf deutschen Public Reporting Portalen wurde in der Zeitschrift Das Gesundheitswesen veröffentlicht. Ziele der Studie waren a) geeignete Methoden zur Messung der Lesbarkeit und Verständlichkeit von Qualitätsvergleichen zu Krankenhausleistungen zu identifizieren, b) verlässliche Aussagen über die Laienverständlichkeit der Texte zu erlangen, c) Optimierungsmöglichkeiten aufzuzeigen und d) Empfehlungen für gesundheitspolitische Maßnahmen abzuleiten. Eine Zusammenfassung der Methodik, Ergebnisse und Schlussfolgerungen finden Sie hier.

Welches Design ist das beste?

Eine Designanalyse und Online-Befragung von Nutzern zur Verständlichkeit von Informationen auf Krankenhausvergleichsportalen wurde im Journal of Medical Internet Research publiziert. Am Beispiel der risikoadjustierten Mortalitätsrate für Herzkatheter wurden 10 deutschen Krankenhausvergleichsportale analysiert. Forschungsfragen waren: Welche Formen der Informationspräsentation werden verwendet? Welche führen zu einem besseren Verständnis? Einen Überblick zu dieser Publikation finden Sie hier.