Verstehen Laien Informationen über die Krankenhausqualität?

In der Qualitätsmanagementzeitschrift ZEFQ schreiben wir, dass Informationen über die Qualität medizinischer Leistungserbringer häufig
nicht ausreichend verstanden werden.
Vor diesem Hintergrund veröffentlichen wir konkrete Vorschläge für bessere Verständlichkeit. Diese umfassen beispielsweise die Verwendung selbsterklärender Begriffe.  Autoren: Uwe Sander, Benjamin Kolb, Fatemeh Taheri, Christiane Patzelt,Martin Emmert. Link

Vorträge auf dem 16. Kongress für Versorgungsforschung in Berlin vom 04.-06. Oktober 2017

Die AG Public Reporting ist mit 3 Vorträgen auf dem DKVF 2017 vertreten. Am 4.10.2017 werden relevante Kriterien die niedergelassene Ärzte bei der Auswahl von Krankenhäusern zur Einweisung von Patienten verwenden und deren Verfügbarkeit auf Krankenhausvergleichsportalen präsentiert. Am 5.10.2017 stehen in der Zeit von 17.30 Uhr bis 19:00 Uhr die beiden Vorträge “Patientenerfahrungen nach einer Hüft-TEP auf einem Krankenhausvergleichsportal. Ergebnisse einer qualitativen Analyse” und “Der Einfluss von Patientenerfahrungen auf die Krankenhauswahl – das Beispiel Hüft-TEP” an. Wir freuen uns darauf Sie dort zu treffen.

Zu schwer verständlich um sinnvolle Qualitätsvergleiche anstellen zu können

In der neuen Ausgabe 01/2017 des “Magazin der Schweizerischen Gesellschaft für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen” (sQmh-Magazin) wird über unseren Fachartikel “Verständlichkeit der Texte von Qualitätsvergleichen zu Krankenhausleistungen” (U. Sander, B. Kolb, C. Christoph, M. Emmert; Das Gesundheitswesen 2016; 78:828-234; DOI: 10.1055/s-0034-1396848) berichtet.

Fazit des sQmh-Magazins: Qualitätsberichte von Krankenhäusern sind zu schwer verständlich um sinnvolle Qualitätsvergleiche anstellen zu können. Hier gibt es Handlungsbedarf. Kommentar: Die obligatorischen Qualitätsberichte der Krankenhäuser sollen zu mehr Transparenz im Gesundheitswesen beitragen und den Patienten Entscheidungshilfen für die Auswahl von Gesundheitsdienstleistungen bieten. Wenn man diesen gesetzlichen Auftrag ernst nimmt, dann müssen die Qualitätsberichte frei zugänglich, inhaltlich korrekt, überprüfbar, allgemein verständlich und vergleichbar sein. Erst dann könnten wiederum Vergleichsportale sinnvolle Aussagen zur unterschiedlichen Qualität der medizinischen Leistung machen. Die hier untersuchten Texte erfüllten nur die wenigsten dieser Anforderungen.

Wenn Fachchinesisch Patienten abschreckt

Die Ärzte Zeitung berichtete am 10.10.2016 über den Vortrag von Uwe Sander beim Deutschen Kongress für Versorgungsforschung in Berlin. Im Artikel wird darauf hingewiesen, dass Qualitätsindikatoren  verständlich sein müssen. Denn: Patienten, welche die Begriffe in den Portalen nicht verstehen, wählen – vereinfacht gesagt – nicht das Krankenhaus, das für sie das Beste wäre. Wer die Qualitätsindikatoren und das Qualitätskonzept versteht, wählt häufiger das Krankenhaus mit der niedrigeren risikoadjustierten Mortalität.

Buchbeitrag “Public Reporting zu Krankenhäusern in den USA und in Großbritannien”

coverbildDer Beitrag berichtet über Initiativen zur Qualitätstransparenz in den USA und England. Die Autoren Martin Emmert, Nina Meszmer und Uwe Sander kommen zu dem Schluss: “Aufgrund der Integration zahlreicher und teils innovativer Informationsangebote und der Nutzerfreundlichkeit können Hospital Campare und NHS Choices als best practice Beispiel für den Krankenhausvergleich dienen.” F. Darmann, J. Klauber, Qualitätsmonitor 2017, Medizinisch Wisssenschaftliche Verlagsgesellschaft.

Poster auf dem 15. Deutschen Kongress für Versorgungsforschung

Das Poster “Inkonsistenz zwischen deutschen Krankenhausbewertungsportalen hinsichtlich der Rankingergebnisse” zeigte auf, dass verschiedene Krankenhausvergleichsportale die Qualität von Krankenhäusern sehr unterschiedlich bewerten und dies zu einer Verwirrung der Nutzer solcher Portale führen kann. (Fatemeh Taheri, Uwe Sander und Martin Emmert, PDF). Zudem werden Gründe hierfür dargestellt.

Vortrag auf dem 15. Deutschen Kongress für Versorgungsforschung

Im Workshop “Daten für Qualitätsreporting – Validitat und Folgen” wurde der Beitrag “Verstehen Laien Qualitätskonzepte der gesetzlichen
Qualitätssicherung? Das Beispiel risikoadjustierte Mortalität” vorgestellt und diskutiert. Qualitätsdaten sind häufig schwer verständlich und fördern deswegen die Qualitätstransparenz nicht in der erhofften Art und Weise. Der Vortrag fasste mehrere Studien zur Laienverständlicheit von Krankenhausqualität zusammen (PDF) und diskutierte Verbesserungsmöglichkeiten.

Studierende forschen zu Public Reporting

Abschlusspräsentation von Studierendenprojekte im Sommersemester: Im Bachelorstudiengang Medizinisches Informationsmanagement wurden die Ergebnisse zweier Projekte zum Public Reporting beim  Hüftgelenkersatz vorgestellt. Ein Projekt mit Informatikschwerpunkt beschäftigte sich mit dem Aufbau einer Datenbank zur Selektion ausgewählter Qualitätsdaten von Krankenhäusern. Im zweiten Projekt nutzten Studierende qualiative Forschungsmethoden, um das Potenzial von Patientenerfahrungsberichten für das Qualitätsmanagement von Krankenhäusern zu erschließen.